Beagle Wesen und Charakter - Was ist typisch Beagle?
Beagle Wesen und Charakter – Was ist typisch Beagle?

Was macht den Beagle Charakter aus?


Die Vorfahren der Beagle Hunde sind gestandene Jagdhunde – und für diesen Zweck wurden Beagles auch gezüchtet.

Gejagt wurde seinerzeit in England mit Hundemeuten.

Einige dieser Meutehunde-Charaktereigenschaften finden sich noch heute in der Wesensart der Beagles wieder – auch, wenn sie nur noch selten für die Jagd eingesetzt werden.

Steckbrief eines Beagles

Beagle Charakter
Der Beagle Charakter ist ausgeglichen aber sehr von seinen Jagdinstinkten geprägt.
  • Ein Beagle ist von seinem Wesen her ein ausgesprochen geselliger Hund. Er reagiert grundsätzlich neugierig/freundlich auf kleine und größere Artgenossen und – nach einer kurzen Zurückhaltungsphase – auch auf Menschen.
  • Neben seinem ausgeprägten Geruchssinn, der ihn auch feinste Spuren aufnehmen lässt, zeichnet den Beagle Hund eine immense Zielstrebigkeit und Beharrlichkeit aus. Hat er sich etwas in den Kopf gesetzt, wird er mit allen Mitteln versuchen, sein Ziel zu erreichen. Alles Gelernte verblasst vor diesem Jagdtrieb: Die Witterung „Hase!“ bedeutet für einen Beagle höchste Wonne und eine unwiderstehliche Herausforderung, der er sich einfach stellen muss – allen Befehlen seines Menschen zum Trotz.
  • Das Gehör eines Beagles ist – auch, wenn er sich manchmal taub stellt – von allererster Qualität.
  • Meutehunde haben es nicht leicht. Gibt es Futter, wird nur der satt, der feuerwehrschnell das Futter vertilgt.
  • Das Leben in der Meute ist nicht nur gesellig, sondern verlangt den einzelnen Tieren auch Anpassungsfähigkeit ab: eine Eigenschaft, die sich positiv im Zusammenleben mit einem Beagle bemerkbar macht.
  • Ein Beagle ist nur glücklich, wenn in „seinem Rudel“ klare Strukturen herrschen, in denen er seinen festen Platz hat. Anderenfalls wird er versuchen, sich selbst zum Rudelführer aufzuschwingen. Das kann dann merkwürdige Blüten treiben.
  • Beagle Hunde sind Laufhunde – sie brauchen Bewegung und legen gern lange Strecken zurück.
  • Beagles sind sehr intelligent. Was nicht etwa zur Folge hat, dass sie gehorsam sind. Als Jagdhunde sind sie so geprägt, dass sie im freien Feld eigenständig agieren.
  • Es bedarf einer konsequent/liebevollen Erziehung, diese Eigenwilligkeiten halbwegs zu zähmen.
  • Last, but not least – dieser Hund braucht Beschäftigung. Ihm gefällt es, wenn immer etwas los ist.

Was bedeutet das für das Zusammenleben mit einem Beagle?

Beagle Wesen
Beagle Wesen: Der Beagle versteht sich gut mit anderen Hunden und ist selten aggressiv.

Wo etwas los ist, fühlt sich der Beagle „beaglewohl“ – speziell, wenn er in einer Familie mit Kindern sein Zuhause hat.

Es bewegt sich immer etwas – es wird gespielt und gerangelt und geschmust. Der fröhlich/aufgeweckte Beagle Charakter passt wunderbar in eine quirlige Familienatmosphäre.

Dieser kleine freundliche Hund will überall dabei sein und er wird das auch durchsetzen, wenn Du ihm keine klaren Grenzen aufzeigst.

beaglecharakter
Der Beagle als Seelentröster und Freund in jeder Situation. Fotoquelle: http://kristalrok.com.ua/

Auf dem Bauch liegend Kekse essen? Das kannst Du versuchen. Aber Du wirst nicht viel von dem Gebäck abbekommen. Ein Beagle ist blitzschnell und unersättlich, wenn es darum geht, Essen zu fassen. Dies ist nun einmal die Prägung eines Meutehundes. Und er ist dabei nicht wählerisch. Verpackungen und ähnliche Kinkerlitzchen können ihm das köstlich duftende Innere nicht verleiden. Er schluckt sie einfach mit. In der Regel bleiben solche Eskapaden ohne Folgen – aber manchmal wird es doch gefährlich:

Eine mit Nadeln gespickte Roulade beispielsweise kann zu einer Lebensbedrohung werden, wenn Dein Beagle sie in einem Stück herunterschlingt. In solchen Fällen bleibt nur die sofortige Konsultation eines Tierarztes.

Die Tatsache, dass Dein Beagle sich beim Öffnen der Kühlschranktür postwendend in der Küche einfindet, kannst Du getrost auch als Gradmesser für sein feines Gehör werten.

Es funktioniert auch durch geschlossene Türen und sogar Etagen übergreifend. Dass Dein Beagle jedoch manchmal überhört, wenn Du etwas von ihm willst, steht auf einem anderen Blatt.

Da Beagles eine ziemlich ausgeprägte Neigung zu Übergewicht haben, solltest Du unbedingt darauf achten, dass der kleine Racker nicht zu viele Leckerlis in sich hineinfrisst. Womit wir beim nächsten Thema wären.

Vorurteil oder Realität – sind Beagles schwer erziehbar?

Um es kurz zu machen: Das stimmt und es stimmt nicht. Auch wenn das Wesen des Beagles auf eigenständiges Agieren bei der Jagd ausgerichtet ist – seine Lust auf Leckerlis macht diesen Charakterzug angreifbar.

Wenn Du konsequent bist, nicht vor dem flehenden, aufwärtsgerichteten Blick aus braunen Augen kapitulierst, und das Ausführen Deiner Befehle mit Leckerlis belohnst, kannst Du durchaus gute Erziehungserfolge bei Deinem Beagle verbuchen.

Zumindest, solange die Aufmerksamkeit Deines Beagles nicht durch die Spur eines Hasen in Anspruch genommen wird. Dieser Sonderfall löst bei vielen Beagles den Ausnahmezustand aus. Lernfähig sind Beagles in jedem Fall, denn sie sind sehr intelligent.

Wie sollte denn nun ein rasseechter Beagle beschaffen sein?

Rassestandard des Beagles

Rassestandard Beagle
Rassestandard Beagle. Bild eines Champion. Fotoquelle: Karakozz Wikipedia
  • Der Beagle ist ein robuster, kompakter Hund, ohne grob zu wirken. Seit 1890 ist der Beagle als Hunderasse anerkannt.
  • Er besticht durch sein unerschrockenes, fröhliches, ausgeglichenes Wesen, zeigt keine Spuren von Ängstlichkeit oder Aggressivität und ist ein eifriger und begeisterter Jäger in der Meute: Die Rute mit der (immer) weißen Schwanzspitze hochgestreckt – deshalb im Gelände gut sichtbar – den Kopf in der Spur. Sein Geruchssinn ist ausgezeichnet.
  • Die Größe des Beagles bewegt sich zwischen 33 und 40 cm Widerristhöhe. Er wird bis zu 18 kg schwer. In früheren Zeiten waren die Beagles so klein, dass sie in die Jackentasche des Jagdjacketts passten.
  • Folgende Farbstellungen sind häufig: Braun/Weiß, Rot/Weiß oder Gelb/Weiß, außerdem TricolorBraun/Schwarz/Weiß. Zudem gibt es beim Beagle noch 3 verschiedene Pied-Varianten.
  • Der Körperbau dieser Hunderasse ist kompakt, die Beine kurz und kraftvoll, ohne dick zu sein, der Kopf ist mäßig lang und fein gestaltet – mit tief angesetzten, abgerundeten, am Kopf anliegenden Ohren. Der Beagle verfügt über ein perfekt ausgebildetes Scherengebiss. Sein Maul ist immer weiß und die oval geformten, braunen Augen des Beagles glänzen sanft.
  • Das Fell eines Beagles ist kurz, dicht und glänzend.
  • Die Hunderasse Beagle wurde über Jahrhunderte als Jagdhund gezüchtet, ist jedoch aufgrund ihres fröhlichen, sanften Wesens auch als Familienhund und Therapiehund gut geeignet.
  • Beagles werden aufgrund ihres sanften Wesens leider auch gewerbsmäßig als Versuchstiere gezüchtet und „verwendet“.

Der Beagle – ein lebhafter bewegungsfreudiger Gefährte

Jagd mit Beagle
Beagle wurden vor allem für die Jagd gezüchtet. Somit braucht der Beagle viel Auslauf und Bewegung.

Diese Hunderasse bildet eine wunderbare Bereicherung für Menschen, die sich gern bewegen. Ein Beagle liebt lange Ausflüge durch die Natur und läuft auch neben dem Fahrrad.

Ob Du ihn frei – ohne Leine – laufen lassen kannst, musst Du ausprobieren: Bei vielen Beagles bricht der Jagdtrieb durch, wenn sie eine Fährte aufnehmen und dann sind sie von der Bildfläche verschwunden.

Für diesen Fall ist die Anmeldung Deines Hundes bei „Tasso“ schon fast ein „Muss“, damit Du ihn wiederbekommst, wenn er gefunden wird.

Fazit: Wer sich einen fröhlichen Hund mit Charakter wünscht – einen, mit dem die Familie grenzenlos herumtollen kann, ohne dass es zu unangenehmen Vorfällen kommt – ist mit einem Beagle auf der sicheren Seite.

Aber er ist eben auch ein Querkopf und Du wirst ihm immer wieder liebevoll zeigen müssen, wer der Herr im Hause ist, sonst übernimmt er das Zepter.

Allerdings – wer einmal mit einem Beagle gelebt hat, ist diesem treuen Blick und dem umwerfenden Charme dieses speziellen Hundes rettungslos verfallen. Er wird Dich ärgern und beglücken: So – wie das mit einem richtigen Freund eben ist.

Was ist für Dich ein typischer Beagle? Bitte hinterlasse einen Kommentar!

Dieser Beitrag hat 10 Kommentare

  1. Dagmar Biecker

    Wenn ich das hier so lese werde nachdenklich. Unser Beaglerüde Paul (5Jahre) unkastriert ist seit einem halben Jahr bei uns. Er wurde als Zweithund neben unserem Benny (Mischling aus Rumänien) adoptiert. Leider ist Paul seeehr speziell. Er ist sehr aggressiv wenn es um seine Resourcen und sein Territorium geht. Leider muß ich berichten, daß ich schon 2 x von ihm übelst gebissen wurde. Und unser Benny ist auch schon angegriffen worden obwohl er sehr unterwürfig zu Paul ist. Ich bin ehrlich gesagt überfordert mit ihm und habe Kontakt zu einem Hundetrainer aufgenommen, da mein Verhältnis zu Paul in einer echten Krise steckt. Mal schauen, was wird

    1. BeagleHund.de

      Hallo liebe Dagmar!

      Schön, dass Du Kontakt zu einem Hundetrainer aufgenommen hast. Für Dich und Benny ist dies sicherlich besser, denn da muss Paul wohl einiges nacharbeiten.
      Hunde aus dem Auslandstierschutz hatten oft ein hartes Leben. Vielleicht musste Paul auf der Straße oder im Shelter sehr um sein Futter oder andere Resourcen (Schlafplätze, Hütte, Aufmerksamkeit usw.) kämpfen. Womöglich hatte Benny da einfach mehr Glück oder war jünger, als er dem Shelter entkommen konnte.
      Leider können unsere Hunde uns nicht erzählen, was sie alles so erlebt haben und für Paul war es bestimmt traumatisch. 🙁
      Ich drücke Euch ganz fest die Daumen, dass es Schritt für Schritt mit dem Training besser wird und Paul lernt, dass er nicht zu kurz kommt.
      Alles Liebe und viel Erfolg für Euch.
      Vanessa

  2. Salbeikobold

    Unser Tierschutz Neuankömling ist definitiv mind.80% Beagle. Er ist zwar zart aber bislang (11kg)weist fast alle aufgezählte Beagle- Eigenschaften auf. Außerdem er „spricht“ und kommentiert vieles. Besonders ausgeprägt sind seine Wohl- Seufzen:-))) Er ist unser Zweithund und kam mit ca.6 Monaten zu uns. Jetzt ist er ca.2 Jahre alt. Der kleine Frechdachs hat zweimal versucht unserem Ersthund bestimmte Privilegien streitig zu machen, wurde aber von ihr (Hündin) ganz deutlich in den Schranken gewiesen: Es saß. Seitdem reicht ein warnendes Blick. Er scheint allerdings nicht so ganz „verfressen“ zu sein wie man es über einen Beagle so hört. Bei den Spaziergängen ist alles andere deutlich interessanter als Belohnungs- Leckerlies. Öfter merkt er es gar nicht dass es was zum verteilen gibt….- Oder ignoriert es weil der Spur in der Nase viel interessanter ist. Auf jeden Fall ist er ein sehr fröhlicher Geselle der seine Grenzen zwar testet aber nach geklärter Meinungsverschiedenheiten merkt es scheinbar für immer.

    1. BeagleHund.de

      Hallo Salbeikobold! 🙂

      Schön, dass Du einen Schützling aus dem Tierschutz aufgenommen hast und dieser Dir so viel Freude macht. Zusammen mit der Ersthündin versteht sich 😉
      Was Du schreibst klingt auf jeden Fall sehr nach Beagle und mit 11 kg ist er tatsächlich ein bisschen zu leicht für einen Beagle-Rüden. Die können nämlich bis zu 18 kg schwer werden und die Hündinnen sind mit rund 10 kg die leichteren Rassevertreter. 😀
      Aber am Ende ist es doch egal, ob 100 % Beagle oder nur 80 %. 😉 Ich wünsche Dir ganz viel Spaß weiterhin mit Deinem Duo und viele wunderbare Jahre.
      Liebe Grüße,
      Vanessa

  3. Tanja

    Hallo,
    Kann mir bitte mal jemand erklären, was die 3 paid Varianten sind ?

    1. BeagleHund.de

      Hallo liebe Tanja!
      Bei den Pied Varianten handelt es sich um
      – Harepied
      – Badgerpied
      – Lemonpied
      Bei dieser Farbgebung besteht ein Haar aus unterschiedlichen Farben. Diese gemischten Haare befinden sich allerdings nur auf dem Rücken des Beagle in einem mehr oder weniger breiten Streifen.
      Bei der Geburt haben Welpen dieser Farbgebung dunkle Augenringe. Ansonsten sehen sie aus wie zweifarbige Beagle.
      Liebe Grüße,
      Vanessa

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